26.05.2015

Wie meine Stempel entstehen // How my stamps are made

Alles fängt an mit viel Gekritzel. Meistens kommt was anderes dabei raus als man denkt.
 Beim Tag der offenen Tür konnte man das sehen und weil ich so oft danach gefragt wurde - hier jetzt auch. (Übrigens, heute und morgen gibt's 15% auf Stempel und alles andere in meinem Shop)

Das Motiv meiner Wahl pause ich mit Bleistift durch und übertrage es rubbelnd auf den Gummiblock. Manchmal zeichne ich auch direkt aufs Gummi.
Dann wird geschnitzt. Hauptsächlich mit schön scharfen Schweizer Linolschnittmessern.
Der fertige Stempelabruck wird eingescannt, digitalisiert und an den Flexografiebetrieb meines Vertrauens geschickt. Der befindet sich praktischerweise nur ein paar Ortschaften weiter.
Von ihm bekomme ich dann A4 große Gummiplatten, sogenannte Klischees, zurück. Ich bevorzuge das graue Stempelgummi, weil es umweltfreundlich im Material und bei der Herstellung ist. Es riecht nicht,  ist sehr robust, auch für lösungsmittelhaltige Farben geeignet und gibt einen schönen Farbabdruck. Das Klischee verbinde ich noch mit doppelseitig klebendem Zellkautschuk, dann wird geschnippelt. Jedes Motiv einzeln, fein säuberlich von Hand, mit meiner großen Stahlschere.
Nun müssen noch die Stempelklötze markiert werden. Dazu verwende ich spezielle Siginiertinte. Das Holz kommt von einem kleinen, norddeutschen Sägewerk mit eigener, nachhaltiger Fortstwirtschaft.
Dann wird das Geschnippelte auf das Bestempelte montiert.
Fertig! So sehen meine verkaufsfertigen Stempel aus.
Und das kann man alles damit machen. Zum Beispiel.
At the Open Door Day in my studio I showed how my stamps are made, step by step. And now here:
1. It starts with lots of scribbling an doodling. Mostly I end up with something totally unintended. 2. I choose one design and transfer it to the rubberblock, using tracing paper, a pencil and a folding bone. 3. Then I start carving, using mainly sharp woodcut/linocut chisels. 4. A b/w- print of the finished stamp is scanned in high resolution, digitalised and sent to the flexoprint company of my trust, which is luckily located almost around the corner. 5. In return they send me A4 rubberplates, the so called chlichés. I prefer the grey natural rubber, because it eco-friendly in it's sources and in production, odorless, sturdy, easy to clean, prints perfect and suitable for non-soluble inks. I mount the rubber plates to adhesive cellular rubber and then start cutting, separating each single design carefully by hand with my steel scissor. 6. Then the wood blocks and stamp handles have to be marked with the designs. Therefore I use a special fast drying and waterproof ink. Each block is individually stamped by hand. The wood comes from a small german family business with own sustainable forestry. 7. Then I mount the pre-cut rubber clichés to the wood blocks. 8. Done! These are my ready-for-sale-stamps. 9. And this is what you can make of them, for example.

5 Kommentare:

Hej Hanse hat gesagt…

Wunderbar! Hab auch Stempelchen von dir, im Dauereinsatz seit mehreren Jahren :) Liebe Grüße, Ulli

tinee hat gesagt…

Hey Ulli, das ist schön zu hören! Liebe Grüße zurück :D

Belinda hat gesagt…

Meine Güte, so schöne Stempel! Danke für den enorm inspirierenden Beitrag! Ich schnitze schon seit einiger Zeit so vor mich hin und wage jetzt erstmals auch den Schritt zur Vervielfältigung. Ich bin schon sehr gespannt, ob es bei mir auch so gut klappt.

Unknown hat gesagt…

Was für ein toller Einblick! Sieht megatoll aus, deine Stempel-Manufaktur! :)

Theresa hat gesagt…

Das ist wirklich ein wunderschöner Einblick in die Stempelfertigung. Ein bisschen wie ein Rundgang durch eine Werkstatt im Schnelldurchlauf. Freue mich immer, wenn Menschen kreativ sind und ihre Kreativität mit anderen teilen. : )

Liebe Grüße aus Dresden